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kleines Trainingslager Teutoburger Wald

http://www.steppenhahn.de/ll/tl1.html 04.2001

08.04.2001: Der Rucksack ist gekauft (Freerider von Wolfskin, 170,-DM) und verspricht besten Laufkomfort durch sein "Free Movement" System. Nur ca. 4kg hab ich zu tragen, 2,5 kg Klamotten und 1,5 kg Wasser (integrierter Wassertank - ich laufe erstmals verschlaucht)

Einschub mail

> Apropos Ausgaben: Was hast Du für Deinen Laufrucksack ausgegeben?
> Ich möchte mir auch so was kaufen.

ich hab 170dm ausgegeben. bin aber mal wieder erst ein paar tage vorher in den einzigen bochumer laden gegangen und musste nehmen was da war. wolfskin behauptet zwar, laufrucksäcke herzustellen, aber....

laufen ist damit überhaupt nur möglich, wenn du die schulterriemenspanner die ganze zeit festhälst (dafür sind auch schlaufen dran). dann geht es zwar, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das das optimum ist. der rucksack ist auch so klein, dass der hüftgurt zum bauchgurt wird.

bestimmt gut zum mountain-biken.

Mein letzter Testlauf am Abend über 20 km: Die zusätzliche Wasserflasche in der Hand ist arg hinderlich, die werde ich dalassen.
Morgen gehts los zu meinem privaten Rennsteig Trainingslager Hermannsweg. Der Hermannsweg ist Kammweg des Teutoburger Waldes - und der hat einen sogenannten Drachenkamm, benannt nach dem lebhaften Auf und Ab der Bergsilhouette. Da kommen dann schon einige Höhenmeter zusammen, nicht ganz vergleichbar mit dem Rennsteigprofil, aber immerhin.
Angedacht in 3 Tagesetappen zu je ca. 60km mit Jugendherbergsübernachtungen - wenn Wetter und Rücken mitspielen.

09.04.2001: Nach dem Aufstehen um 6:00 Uhr (Und das im Urlaub...) gibts reichlich Frühstück und die Zugfahrt nach Rheine, hier beginnt der Kammweg des Teutoburger Waldes untypisch mit 20km flachem Emsland. Hermannsweg Nach ca. 12 km gibt es den ersten Ausblick auf die kommenden Höhenzüge zur rechten - und der Hermann geht links. Da kriegt doch mein Kopf schon seine erste Krise. Aber die wird noch locker gemeistert und bei Hörstel gehts erstmalig in den Berg.
Mit aller Lust und Laune nehm ich die mir entgegenkommenden Höhenmeter, teilweise starke Anstiege direkt gefolgt von starken Gefällen, obwohl oben noch ein Weg rechts und links verläuft (Wenn du weisst, was ich meine, da fühlste dich echt schonmal veräppelt...).
Vorbei an den Dörenther Klippen ("Hockendes Weib", aber Lust um Klettern hatte ich gar nicht...) geht es auf stark Stein und Baumwurzel besetzten Wegen bis nach Tecklenburg. Hier gibt es eine schönen Fachwerk-Ortskern - und eine Jugendherberge. Ich bin aber in Bad Iburg schon angemeldet und muss "leider" weiter.
Der Friedensweg "X 1648" zwischen Münster und Osnabrück ist irgendwann eingerichtet worden und damit auch die Hermannläufer das mitkriegen wird der Weg umgeleitet. Km über km gehts jetzt über asphaltierte Bauernstrassen, mein Wasser ist schon längst alle und ich dürste nach Malepartus, einer Waldgaststätte ohne Ruhetag. Als es dann endlich in den Berg geht, ist mir das aber auch nicht recht: Die Waldarbeiter waren dagewesen und haben den Weg in eine Schlammwüste verwandelt! Aber alles hat eine Ende und nach einer grossen Malepartus-Cola, den kleinen Niggeligkeiten (Iburg 2km, dann Iburg 3 km) und der obligatorischen Jugendherberge am anderen Ortsende komme ich doch irgendwann an.
(ca. 65km, +680m/-600m, 8h)
Wie zur Belohnung kriege ich ein sogenanntes "Leiter Zimmer" mit Telefon und Dusche auf dem Zimmer. Von einem netten Wanderpäärchen aus Varel lasse ich mich zum Tagesausklang bei einem Weizen (vom netten Herbergsvater draussen serviert) und 2 Zigaretten einladen - bis 22Uhr kann ich mich so gerade noch wachhalten.

10.04.2001: 9h Schlaf - na das kommt selten vor. Gefrühstückt wird in Jugendherbergen von 8 bis 9, so dass ich mit Aus-Checken nicht vor 10:20 loskomme. Vielleicht habe ich ja auch nicht ganz so den Drang auf die Strecke. Aber nach den ersten km durchs malerische Bad Iburg geht es wieder in den Berg und Beine und Rücken fühlten sich prima!
Der Weg geht noch mehr hoch und runter als gestern - und ist in wesentlich schlechterer Verfassung: Neben den Schlammwüsten, die es zu Umlaufen gilt, sind nun etliche Abschnitte von einem Schmiermatsch überzogen und mit Steinen und Baumwurzeln gespickt. Bergab und bergauf ist laufen oft gar nicht möglich und die Landschaft verschwindet fast gänzlich hinter dem starr nach unten gerichteten Blick. Wenn ich doch mal was sehe, dann ist es ein begraster Kammweg oder noch laubloser Mischwald mit Bärlauchteppich - Stephan, das könntest du wandernd alles besser geniessen ;-)
3mal bin ich fast gestürzt, aber kurz nach Mittag komme ich doch heile, aber kaputt in Borgholzhausen an.
Noch mehr als 30km bis zur nächsten Jugendherberge und 200m zur Telefonzelle - da fällt mir die Wahl nicht schwer - ich brech die Rutschpartie ab!
In Versmold gibts dann viel Essen und schon wieder 8h Schlaf!
(ca. 25 km, 540m hoch, 550 runter, 3h 10min)

11.04.2001: Kurzes Überlegen ob des Wiedereinstieges in den Teuto, aber dann fällt die Wahl doch auf die Strecke meines ersten Gepäcklaufs - Richtung Bochum. Versmold-Neubeckum, endlich nur noch Asphalt unter den Füssen und keine Höhenmeter mehr; bei 8 Grad und stellenweise Nieselregen gehts viel an Strassen lang bis zum Schloss Vormholz, durch den Geisterwald, vorbei an Haus Geist und dann: Der Bahnhof Neubeckum
(40km, 4:30h)

Abschliessend noch die Internet-Seiten, die ich zum Hermannsweg gefunden habe:

13.04.2001, Nachtrag: Einen Tag Ruhe hab ich mir gegönnt, und heute gabs 38km in 3:30h - ist das herrlich ohne Rucksack!!


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17466 Zugriffe seit dem 13.04.2001, © Stephan Isringhausen

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