Alle zeigen - Bericht von Frank Hildebrand zum Treppenlauf als Doppeldecker:
Frank Hildebrand , 10.01.2005

Treppe oder nicht Treppe, das ist hier die Frage

Verrückte Ideen reizen mich ja immer wieder. Je abgedrehter um so interessanter.

Das verrückteste, was mir in den letzten Tagen untergekommen ist, ist der Treppenlauf.

Kaum war die Fortsetzung geschrieben, war meine Internetverbindung zum Steppenhahn auch schon wieder weg..... :-((
Also zweiter Versuch:

Tja, wo kann man mal ein paar Treppen laufen???
Mein erster Gedanke: Der Bismarkturm im Bochumer Stadtpark. Nachteil: Da geht's natürlich immer nur im Kreis rum. Nee, ist nix für meine Zwecke.
Zweite Idee: Der Tetraeder in Bottrop. Ein 50 Meter hoher Tetraeder aus Stahl auf einer 90 meter hohen Halde.
Außerdem habe ich, als ich vor einiger Zeit mal dort oben war, eine Treppe gesehen, die ziemlich gerade den Berg hochführt.
Also heute nix wie hin!!

09.01.2005

Geparkt habe ich an der Bottroper Ski-Halle, die ist direkt neben dem Tetraeder, und zwar auf der Seite, wo auch die Treppe ist. Was ich das letzte Mal nicht bemerkt habe, war, das zwischen den beiden Halden noch eine Bahn veläuft und Teile des Werksgeländes der Zeche Prosper liegen. Also konnte ich mich etwas über eine halbe Stunde warmlaufen, bis ich endlich an besagter Treppe war.

Erste Runde:
Die erste Halden- und Tetraederbesteigung war recht einfach. Der Puls ging zwar schon nach ein paar Stufen auf 160-170, aber ich bin gut hochgekommen. Nur habe ich mich leider verzählt. Über dreihundert Stufen -- leider aus Stahl, da sind bei Nässe die Kanten extrem rutschig -- sind es aber auf jeden Fall bis auf die Halde. Oben bläst mich dann der Sturm fast wieder runter. Außderdem noch recht unangenehmer Hagel.
Macht nix, trotzdem noch rauf auf den Tetraeder. Hier verzähle ich mich nicht. 200 Stufen sind's.
Oben angekommen gleich wieder runter. Jetzt muß ich aufpassen, dass ich auf diesen Stahlstufen nicht ausrutsche. Nebenbei noch ein zweiter Zählversuch.
Ich rutsche nicht aus, und verzähle mich auch nicht mehr. 390 Stufen sind's.
Die beiden Zahlen werden auch bei den nächsten beiden Zählungen bestätigt.

Die Zweite Runde verläuft ereignislos.

Nach dem dritten Aufstieg schauen mich die Leute, die oben auf der Halde bzw. dem Tetraeder sind, reichlich verständnislos an. Kann ich irgendwie verstehen.

Trotzdem mir die Waden beim dritten Mal schon etwas schmerzen, wage ich noch einen vierten Aufstieg. Dieses mal komme ich mit ziemlich schmerzenden und verhärteten Waden oben an -- und laufe auch dieses Mal gleich wieder runter.
Einen fünften Aufstieg mahe ich heute nicht mehr, da es auch schon bald dunkel wird. Und im dunkeln sind mir die nassen Stufen nun wirklich zu gefährlich.

Fazit:
2360 Stufen und 520 Höhenmeter in 64 Minuten. Und das rauf und wieder runter. Die Knie bereiten keine Probleme, aber die Waden sind ganz schön hart.
Außerdem steigt der Puls schon beim Hochgehen über 150. Für 'ne Stunde ist das gar kein Problem; beim Runterlaufen ist's auch weniger, aber das ganze bis zu 24 Stunden und fast 40000 Stufen??
Problematisch ist sicher auch noch die aufkommende Müdigkeit.
In der Nacht können die Treppen dann doch recht gefährlich werden.

Na ja, noch bin ich zu keinem Entschluß gekommen.

Ich denke, ich werde diesen Bericht -- ist doch länger geworden als ich dachte -- auch mal als Bericht reinstellen und um Eure Kommentare bitten.

Fortsetzung folgt!!!

So, nach Rücksprache mit Step habe ich es auch geschafft, diesen Bericht zu hinterlegen und freue mich schon auf Eure Kommentare!!!!!!!!!!!!!!

16.01.2005

Neues Spiel neues Glück;
nachdem ich jetzt fast die ganze Woche das Krankenlager plattgelegen habe, mußte ich einfach mal wieder raus. Und das heute um Sieben!!

Und WAT soll ich Euch sagen?!?!?
Voll die Kohlenpottromantik ey!
Ein Sonnenaufgang da oben auffe Halde, da in Bottrop direkt beim Pütt, ich sach Euch!

(Soweit die Zusammenfassung, jetzt die Einzelheiten:)

Morgens ist ja sowieso meine Lieblingslaufzeit. Da ich die Treppen aber nicht so ganz im Dunkeln laufen wollte, wollte ich das erste Tageslicht abpassen. Hat auch super geklappt. Viertel nach sieben war ich wieder in Bottrop am Tetraeder.
Etwas warmlaufen um die Halde rum. Und siehe da, die Treppe ist nach Südosten ausgerichtet. Ich laufe also wirklich im alleresten Tageslicht. Und das bei absolut klarem Himmel. Traumhaft!!!
Dazu ein Morgenrot, das man schon fast als kitschig bezeichnen kann.
Beim Laufen merke ich, dass ich mich von meiner Erkältung noch nicht so ganz wieder erholt habe. Auf den ersten beiden Runden habe ich doch noch den ein oder anderen Schweissausbruch. Was soll's, wird schon nicht so schlimm sein. Ist außerdem fast windstill, sodass ich auch nicht friere.
Ich lasse es wesentlich langsamer angehen als letztes Mal, gönne mir sogar ein paar Fotostops. Eigentlich hatte ich heute 6 Runden geplant, aber nach der 5ten ist meine geplante Zeit schon rum. Ich laufe nur noch mal 50 Stufen hoch, um die 3.000 Stufen voll zu machen. Dann reicht's für heute.
3000 Stufen bzw. ca. 650 Höhenmeter.

Nächstes Wochenende ist treppenpause, weil ich arbeiten muß; danach gehts aber hoffentlich wieder weiter. :-))))


19.01.2005
Heute abend war mal wieder das Rückenzentrum angesagt.
Ich habe sofort die Gelegenheit genutzt und die Physiotherapeutinnen gefragt, ob die 39.700 Stufen des Treppenmarathons machbar seien.
Die Antwort war:
Wenn man so verrückt ist, wie ich, dann sollte das wohl möglich sein. Ich weiß gar nicht was die damit meinen..... :-)

Zum Aufwärmen und nachher habe ich dann auch gleich 2800 Stufen auf dem Stepper hinter mich gebracht. Bin dabei leider keinen cm vorwärts gekommen.


21.01.2005
Mal wieder vorm Wachwerden und noch vor Sonnenaufgang aus den Federn :-(
Um viertel nach sieben morgens war ich mal wieder an meiner Lieblingstreppe am Tetraeder.
Heute bin ich sogar 8 Mal die Treppen rauf und wieder runtergelaufen. Und weil jede Runde nur 590 und nicht 600 Stufen hat, noch 80 Extra-Stufen zum Schluß.
Macht zusammen 4.800 Stufen bzw. 1040 Höhenmeter oder auch ein achteinhalbstel vom Mount Everest.
Bei der sechsten und siebten Runde hatte ich leichte Probleme mit dem linken Knie. Aha, darauf habe ich gewartet. Also besser kein Treppenlauf??? In der achtten Runde war alles wieder weg. Also doch bloß Einbildung weil ich drauf gewartet habe?? Bis Abends auch keine Nachwirkungen.
Ach ja, beim Ersten Treppentraining habe ich 64 Minuten für 4 Runden gebraucht. Heute 120 Minuten für 8 Runden. Etwa schon ein Trainingserfolg??

Eigentlich könnte ich ja jetzt sagen, der Treppenmarathon sei kein Problem. Schließlich bin ich auch schon ein achteinhalbstel im Training gelaufen. Auf einen Marathon bezogen hieße das aber, das jeder, der mal 5 km gelaufen ist, auch kein Problem hätte. Also besser vorsichtig mit solchen Aussagen :-))


06.02.2005
Heute ist es mal wieder soweit. Treppe ist angesagt. Also wieder vor dem Wachwerden ab nach Bottrop zum Tetraeder.
Bei der ersten Runde merke ich schon, dass die Beine schwerer sind und es nicht so läuft. Muß wohl am gestrigen Brunch liegen, das sich dann fast auf den ganzen Tag ausgedehnt hat. ;-)
Macht nix, da muß ich durch. Also Treppe rauf, treppe runter -- 16 Minuten. Langsamer als beim letzten Mal und das schon bei der ersten Runde :-(
17 Minuten bei der zweiten Runde. Das kann ja heiter werden. Na ja, schaue ich halt nicht mehr auf die Uhr, sondern schleppe meine müden Knochen ohne Zeitdruck hoch und wieder runter. Zwischen der dritten und sechsten Runde kann ich bei absolut wolkenlosem Himmel wieder den Sonnenaufgang geniessen. Ist aber nicht so farbenfroh wie beim letzten Mal.
Insgesamt werden es 10 Runden plus 100 Stufen um die 6000 voll zu kriegen. Und ich habe insgesamt auch nur knapp 'ne viertel Stunde länger gebraucht als geplant. Bin also zum Schluß wenigstens nicht langsamer geworden.


04.04.05
In den letzten Wochen ist es für mich ruhig geworden um den Treppenmarathon. Seit heute ist es amtlich, ich werde NICHT am Radebeuler Treppenmarathon teilnehmen. Und das nicht aus sportlichen Gründen. Das Thema reizt mich immer noch.
Der Grund ist ein anderes Projekt, welches uns sowohl zeitlich als auch finanziell zu 100% fordert. Und ein Wochenende in Sachsen wäre für mich mit Kosten von mehr als 200 Teuro verbunden. Da übelegt man schon mehrfach, ob das wirklich sein muß.


© Frank Hildebrand, 10.01.2005

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