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Sy Mah

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Alle zeigen - Bericht von Udo Baurmann zum Monschau Marathon:
Udo Baurmann , 15.08.2006

Monschau-Marathon 2006

Nach kurzer Überlegung stand für mich im Frühjahr fest, dass ich jetzt auch mal den Monschau-Marathon in Angriff nehmen sollte. Da man dort mit gut 700 HM konfrontiert wird, kam mir der Bergwanderurlaub Ende Juli gerade recht, wo Touren mit 1700 HM keine Seltenheit waren.

Die einzige Unbekannte in Monschau ist eigentlich das Wetter: In dem einen Jahr ist es total verregnet, im nächsten Jahr haben die Läufer mit 30 Grad und mehr zu kämpfen gehabt. Für dieses Jahr waren ca. 18 Grad angekündigt bei durchaus wechselhaftem Wetter.

Am Sonntag Morgen dann aus dem Fenster geschaut: Die Straße ist trocken! Auf das Thermometer geschaut: 12 Grad! Auf die Uhr geschaut: 6 Uhr! Gerade rechtzeitig, um noch schnell zu frühstücken und die 40 km Anreise in Angriff zu nehmen, da der Start in Monschau (oder besser gesagt: in Konzen) bereits um 8 Uhr geschieht.

Erster Pluspunkt der Veranstaltung: Es stehen in direkter Nähe zum Start genügend Parkplätze auf einer Wiese zur Verfügung, sodass auch nach dem Lauf nur kurze Wege zurück zu legen sind.

Zweiter Pluspunkt der Veranstaltung: Die Ausgabe der Startunterlagen geschieht sehr zügig, sodass ich mich noch mit einem Kaffee und einem Brötchen in die Ecke setzen kann.

Schnell ist es 7:50 Uhr und in einem geschlossen Tross gehen wir etwa 300 Meter zusammen zur Startlinie. Pünktlich um 8 Uhr setzt sich der Pulk in Bewegung. Der Veranstalter spricht von 1.090 LäufernInnen, sodass sich das Feld nicht endlos in die Länge zieht.

Erster (und einziger) Negativpunkt der Veranstaltung: Der Start wurde weder durch einen Schuss noch durch rückwärts zählen noch sonst wie angekündigt. Die Masse setzte sich einfach so in Bewegung, so dass ich meine Uhr mit einigen Sekunden Verzögerung startete (was sich später noch „rächen“ wird). Vielleicht habe ich den Start aber auch verpennt, weil ich etwas weiter hinten stand?!?

Aufgrund der Höhenmeter auf diesem Rundkurs hatte ich mir eingeprägt, die ersten 7 km nicht zu schnell anzugehen, um zunächst einmal einen ruhigen Laufstil zu bekommen. Das klappte allerdings nur auf den ersten beiden Kilometern. Danach ging es einen steilen Waldweg hinab, der so schmal war, dass man maximal zu zweit nebeneinander laufen konnte. Der Rückstau hier war entsprechend groß und der ca. 1 km lange Weg hinab konnte nur schnellen Gehschrittes hinter sich gebracht werden. Danach entzerrte sich das Läuferfeld wieder und ab hier war bis zum Schluss ein freier Lauf für jeden möglich.

Bei km 7 erreichten wir den tiefsten Punkt der Laufstrecke, anschließend wartete der erste härtere Anstieg auf uns. Ca. 2 km lang war der Anstieg, der teilweise gefühlte 25 % steil war. Wer dort noch lief, musste wahnsinnig (gut) sein. Anschließend konnte ich wieder gut Fahrt aufnehmen und hatte nach 63 min. die ersten 10 km hinter mir.

Dritter Pluspunkt der Veranstaltung: Die Verpflegungsstationen wurden auf der gesamten Strecke an strategisch wertvollen Stellen platziert, so wurden z. B. vor einem steilen Anstieg Obststücke angeboten, die man dann beim schnellen Bergaufgehen essen konnte. Auch vom Tee landete dann mehr als die Hälfte im Magen und nicht auf den Schuhen.

Von km 12 – 14 stand dann einer der längsten Anstiege bevor; danach hatte man wieder die Möglichkeit, sich etwas auszuruhen. Den Halbmarathon hatte ich nach 2:17 Stunden geschafft. Da in Monschau mancher Läufer die zweite Hälfte schneller läuft als die erste Hälfte, dachte ich kurzzeitig daran, unter 4:30 Stunden zu laufen (heute morgen um 7 Uhr hatte ich mir einfach einen langen Trainingslauf vorgenommen und aufgrund der Höhenmeter eine Zeit von maximal 5 Stunden angedacht). Also versuchte ich auf den wunderbar zu laufenden Waldwegen einen Schnitt von 6 min/km zu halten, was mir auch bis etwas km 30 gelang.

Vierter Pluspunkt der Veranstaltung: Viele Anwohner der Strecke hatten Verpflegungsstellen in Eigeninitiative aufgebaut und versorgten die LäuferInnen mit allem Erdenklichen: Wasser, Cola, Malzbier (später auch Bier mit „Alk“), Schorle, Bananen, Äpfel, Apfelsinen, Plätzchen, Schokolade, Traubenzucker und Honig. Kleine Kinder reichten uns Schwämme an, ließen sich abklatschen und feuerten jeden Einzelnen an. Gerade für diesen großen Einsatz der Zuschauer ist der Monschau-Marathon bekannt und beliebt und es wird – so weit lehne ich mich mal jetzt aus dem Fenster – nicht mein letzter Start dort gewesen sein!

Nach km 30 kann ich zwar nicht sagen, dass mich der Hammermann besuchte, aber die Zeiten gingen doch jetzt merklich zurück Richtung 6:30 min/km und noch langsamer. Die Strecke Richtung Mützenich (ca. 2 km Landstraße mit ordentlicher Steigung) gab mir dann den Rest und ich korrigierte meine geschätzte Ankunftszeit in Konzen auf 4:50 Stunden.

Bereits von weitem hörte man den Sprecher am Ziel die ankommenden Läufer namentlich vorstellen. Im Ziel war ich mir sicher, mit 4:49:xx angekommen zu sein – wäre da nicht die Panne mit dem fehlenden (?) Startschuss gewesen. Auf der Urkunde erschienen deshalb: 4:50:00,9 Stunden. Shit happens …

Alles in Allem ein schöner Lauf, vor allem, weil das Wetter mit optimalen 15 Grad, Windstille und trockenem Wetter mitspielte. Und das Startgeld von nur 13 Euro bei der guten Verpflegung spricht ohnehin für eine Teilnahme im nächsten Jahr.

Danke für´s Lesen.


© Udo Baurmann, 15.08.2006

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