Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Elisabeth Herms-Lübbe zum Int. Rothaarsteig-Marathon (21.10.2008) - Ultramarathon beim Steppenhahn (10.2000)
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Elisabeth Herms-Lübbe , 21.10.2008

Panorama-Marathon



„Den Kaffee holen Sie sich hinten, woll?“ So eine Auskunft an der Startnummernausgabe in Fleckenberg im Schmallenberger Sauerland, Austragungsort des 5. FALKE-Rothaarsteig-Marathons am 18. Oktober 2008. Ich war im Wollland angekommen.

Als Startpräsent gab es vom Sponsor ein neutrales Funktionsshirt in grau oder weiß. Es war klar und kalt an dem Morgen. Auf meinem Weg über die Berge hatte ich viel Raureif gesehen, und auf dem Armaturenbrett hatte sich warnend das Eiskristallsymbol gemeldet. Wer nicht genug warmes Zeug eingepackt hatte, konnte das Hemd gleich anziehen.

In der Festhalle lief eine Diashow. Die anderen Jahre hatte die Sonne offensichtlich genauso geschienen wie jetzt, die herbstlichen Blätter, gerade noch dran an den Bäumen, leuchteten überall im Hintergrund.

Der Start war geschmückt mit einem geflügelten Wanderschuh und einem bestrumpften Bein mit dem Namen des Sponsors darauf. Beide Gegenstände waren aus solchem Kunststoff und von ähnlichen Ausmaßen wie zum Beispiel die Bären in Berlin, die auch verschieden gestaltet als Werbeträger dienen.

Der Sprecher am Start fragte, ob Neulinge auf der Marathonstrecke dabei seien. Ja, zwei gab es, die sich die nicht ganz einfache Strecke mit den 838 Höhenmetern gewählt hatten. Nach einigen launigen Worten und der Ermahnung „Vertragt euch“ kam der Startschuss.

Die Marathonstrecke ist eine große Runde. Sie geht erst durchs Dorf, dann hinauf, darauf eine ganze Weile auf Kammwegen, von wo aus man großartige Ausblicke in verschiedene Richtungen hat. Danach führt die Strecke steil bergab und zuletzt in einem idyllischen Tal an einem Bach längs vorbei an Schieferfelsen auf das Ziel zu. Häufig sind es Fichten, die am Weg stehen, es gibt aber auch viele Buchen. Ich fühlte mich an den Rennsteig erinnert, und an die Strecken des geliebten Nordhessencups. Die wohl bestückten Verpflegungsstellen hatten anheimelnde oder spektakuläre Namen: Trudes Sonnenbank, Kühhude oder Millionenbank. Guter Dinge und fast leichtfüßig kam ich nach 5:42 Stunden ins Ziel. Ich war mit Bernd Nuß zusammen gelaufen, der im Frühjahr zu seinem 60. Geburtstag einen 24-Stunden-Lauf veranstaltet hat. Auch wenn wir nicht immer die gleiche Gangart hatten, hatten wir uns unterwegs gut vertragen.

172 Läufer hatten den Marathon geschafft, der Sieger hatte weniger als drei Stunden gebraucht. Über 700 waren auf der Halbmarathonstrecke, die als kleine Runde manchmal auch auf der Marathonstrecke verlief, in den verschiedenen Disziplinen unterwegs gewesen.

In der Festhalle gab es genug Kuchen für alle. Bei der Siegerehrung kam dann doch ein Thema auf, bei dem man sich nicht vertrug: Rauchen. Jemand hatte sich ein Zigarettchen angesteckt. Es wurde abgestimmt, aber nur ganz wenige waren dafür. Das fand ich ja reichlich engherzig von den Läufern, die doch den ganzen Tag frische Luft der besten Art gehabt hatten!

Für mich ist es ein Tag voller Lebensgenuss in erhebender Umgebung gewesen. Auf entspannte Weise war alles perfekt, wirklich. Da hatte ich ein Kleinod von Landschaftsmarathon erlebt.

Auf meinem Weg durchs Dorf zurück zum Auto kam ich an einem Bauernhof vorbei. Der Bauer, der in grauer Arbeitskleidung seine Kühe versorgte, sprach mich strahlend an und sagte, er sei auch mitgelaufen, den Halbmarathon. Viel Zeit habe er ja nicht für das Training, aber er sei mit großer Freude dabei. Und ich hatte immer gedacht, die Landwirte seien die einzige Bevölkerungsgruppe, die nicht läuft!

Fotos auf http://isasport.spaces.live.com




© Elisabeth Herms-Lübbe, 21.10.2008

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