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Stop, leider geschlassen!

 

Werner Kroer zum Sentiero della Grigne (01.11.2009) - Ultramarathon beim Steppenhahn (10.2000)
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Werner Kroer , 01.11.2009

Der längste Marathon (The Longest-lasting Marathon)

Der längste Marathon (The Longest-lasting Marathon)

Sentiero delle Grigne Sky Marathon (SdGSM), Pasturo, Italia

Seit gut dreieinhalb Stunden bin ich bereits unterwegs. Den ersten der beiden Gipfel (Grignetta, 2.177m) habe ich bereits knapp innerhalb des Zeitlimits passiert, als plötzlich der Schlussläufer hinter mir auftaucht. Ich bin gerade dabei, mich die letzten Meter eines – naturgemäß – steilen Zwischenanstiegs hinaufzuarbeiten. Vor uns liegt ein steiler Abstieg bis zur nächsten Verpflegungsstelle, dem Rifugio Elisa auf 1.518 m. Aber mein Kreislauf spielt bereits seit über einer halben Stunde verrückt und mein miserabler Allgemeinzustand zeigt keinerlei Anzeichen der Besserung. Mein Zustand hat bereits die Ausmaße “üblicher” Kurzeinbrüche bei Ultras überstiegen und das Auftauchen des “Kehrbesens” hinter mir hilft da nicht weiter, im Gegenteil. Zur körperlichen Misere gesellt sich nun auch noch der mentale Frust, möglicherweise das nächste Zeit cut-off nicht mehr zu schaffen. Wie sicher war ich mir vorm Start noch, dass ich so gut wie nie zuvor vorbereitet sei. Hatte ich doch noch vor fünf Wochen den Pikes Peak Marathon in Colorado (bereits das zweite Mal) erfolgreich absolviert (www.pikespeakmarathon.org). Und überhaupt, so dachte ich jedenfalls, war ja meine Berglaufsaison bis zum Sentiero recht gut verlaufen, mit all der gebührenden Vielfalt an leichten und schweren Lauf- und Cross-Einheiten, die normalerweise in einer runden, beständigen Form im Frühherbst resultieren.
Kurz vor dem Rifugio Elisa überdehne ich mir auch noch den Außenrist des linken Fußes an einer Steilstufe, wonach ich kurz darauf erschöpft und humpelnd endlich an der Verpflegungsstelle ankomme. Ich fühle mich wirklich übel und nicht einmal die Hälfte der Strecke ist absolviert. Außer Wasser bringe ich kaum noch etwas hinunter. Nach kurzer Evaluierung der Situation gebe ich klein bei und gebe auf – mein erster DNF, nach über 40 Marathons und Ultras! ---
Dies war 2007.

Wie man sich vorstellen kann war ich nun 2009 mit gemischten Gefühlen nach Lecco angereist, der malerischen Stadt am Lago de Lecco/Como, unweit von Pasturo (650 m), dem Austragungsort des SdGSM (www.gsamissaglia.it/trofeoeng.html).
Schon für die Anmeldung hatte ich ungewöhnlich viel Zeit verstreichen lassen, obwohl klar war, dass ich laufmäßig nichts anderes "Größeres" mehr für die folgenden 2 Monaten geplant hatte.
Endlich hatte ich dann 1½ Wochen vor der Veranstaltung die Unterlagen gemailt und eine Unterkunft in Lecco gebucht. Die Anreise hatte ich bereits auf den Donnerstag Abend vor dem Marathon gelegt, um noch ein wenig Zeit zu haben, die Gegend (eigentlich: Strecke) zu erkunden.

Am Freitag nahm ich also von Piani di Resinelli (1.280 HM) die sogenannte „Diritissima“ Route hinauf zum Colle Valsecchi (1.898 HM), wo man dann auf die eigentliche Marathonstrecke stößt. Diese führt ja in einem weiten Bogen vom Piani di Resinelli auf das Rifugio Rosalba und dann weiter über den Colle Valsecchi hinauf auf den ersten Gipfel, die 2.177 m hohe Grigna Meridionale (Grignetta). Vom Colle Valsecchi folgte ich der Marathonstrecke abwärts, quasi in verkehrter Richtung übers Rifugio Rosalba zurück bis zum Piani, wo ich mein Auto geparkt hatte.
Der Aufstieg via Diritissima hatte mich sehr beeindruckt und ich hatte die Gelegenheit genutzt, um zahlreiche Fotos von diesem Teil des Sentiero zu schießen (siehe http://picasaweb.google.com/raxnurmi ) Trotz der landschaftlichen Schönheit und der vielfältigen Eindrücke sollte sich dieser Ausflug beim Lauf am Sonntag nicht gerade als Vorteil herausstellen, was mich meine müden Beine beim Anstieg auf den letzten Gipfel wissen ließen.




Am Samstag wich dann die allgemeine Spannung vor dem SkyMarathon mehr und mehr einer großen Vorfreude auf die ungewöhnliche Herausforderung am Sonntag und vor allem auf die phantastische Hochgebirgslandschaft, durch die uns die Strecke über Stunden führen würde. Bei meiner "Blitztour" am Freitag war ich ja ohne viel Nachdenken relativ schnell hinauf und hinunter gestiegen und das stimmte mich auch zuversichtlich, dass ich den SdGSM diesmal schaffen würde. (2 DNFs innerhalb weniger Jahre wäre dann doch zuviel …..).

Am Sonntag, 20.9.2009, war es dann soweit. Der Wettergott hatte es doch noch gut gemeint mit der kleinen Läufergemeinde von 194 Marathonis (und nochmals so vielen HMers, die 2 h später starteten). Nach fast 12 Stunden ununterbrochenem Regen hatte der Himmel während der Nacht aufgeklart und bescherte uns einen weitgehend wolkenfreien Lauftag.
Ab 6:30 h versammelten sich langsam alle Extrembergläufer in Pasturo an der Startlinie des SdGSM. Fast alle Starter stammten aus Italien, mit wenigen Ausnahmen bei den Eliteläufer/innen. Und dann noch 3 Vertreter aus AUT und DE: Holger S. (Vorarlberg), Heidi G. aus Karlsruhe, und ich (W.K., Niederösterreich). Ganz kann man es sich nicht erklären, warum die D-A-CH Bergläufergemeinde beim SdGSM so gering vertreten ist. Aber vielleicht denken die meisten, ein Zugspitzenlauf, Kainacher Bergmarathon oder Graubünden-Marathon sei schon was vom Extremsten, das man in diesem Segment in Europa finden kann…..
Ja, wie man sich doch täuschen kann….

Nach dem Start geht es gleich richtig ans Werk, soll heißen über steile Anstiege, um die ersten Höhenmeter hinter sich zu bringen. Aber auch wenn einen der erste Kilometer bereits ordentlich ins Schwitzen bringt, wäre es übertrieben, dies schon als Ouvertüre zum eigentlichen Hauptteil zu begreifen. Es handelt sich gerade mal um vage Andeutungen – kurze, heftige Steilstücke, die nur darauf hindeuten wollen, was der Sentiero auf späteren Kilometern und Stunden noch alles auf Lager haben wird. Aber eine richtige Vorstellung davon lässt sich bis zum Piani di Resinelli noch nicht entwickeln.

Eher schon in dem folgenden schwierigeren Abschnitt vom Piani weg bis hinauf zur nächsten Verpflegestation, dem Rifugio Rosalba (1.730 m). Hier muss das Laufen nun endgültig dem "Schnell-Bergsteigen" weichen, betragen die natürlichen "Stufen" des Pfades mitunter eine volle Schrittlänge – vertikal. Aber immer noch bewegen wir uns auf dem Bergläufer vertrautem Gelände. Die Kernkompetenzen des Sky-Runners sind jedoch schon maßgeblich gefordert: Trittsicherheit, Cardio-Ausdauer im Puls-Hochfrequenzbereich, Ganz-Körperspannung mit aufrechter Haltung, effizienter Oberschenkel-Abstoß, anhaltende Rhythmik, etc. Und vor allem eines – Einteilung der Kräfte für das schwer Vorstellbare, das noch folgen soll.

Gleich nach dem Rifugio Rosalba geht es nun wirklich ins hochalpine Gelände. Der Bergpfad windet sich über den Colle Valsecchi (1.898 m) direkt im Fels weiter hinauf Richtung Grigna, dem ersten der beiden zu überquerenden Gipfel. Man bekommt es jetzt bereits laufend mit Sicherungsseilen und –ketten zu tun, die Behelfe darstellen, um effizienter und sicherer vorwärts (=aufwärts) zu kommen. Sie dienen vor allem auch dazu, um Bergsteigergruppen vor unter Umständen fatalen Fehltritten zu bewahren.
An manchen Stellen ist der Klettersteig nämlich durchaus ausgesetzt und das abschüssige Felsengelände lässt keine Zweifel aufkommen, dass man hier besser immer eine Hand fest an den in den Fels geschraubten Ketten und Drahtseilen behält. Jetzt machen sich auch meine MB-Handschuhe bezahlt, die ich mitgenommen und später angezogen hatte.
Das Teilstück kurz vor der Grigna ist besonders steil. Man kämpft mit dem Anstieg, man kämpft mit dem Steig, der Trittsicherheit, dem permanenten Wechsel von Richtung des Pfades und Beschaffenheit des Fels. Man zieht, steigt und keucht, alles mit maximal möglicher Anstrengung und Geschwindigkeit.

Langsam aber sicher dämmert dem so permanent geforderten Läufer nun, was die ausgeprägten Charakteristika des SdGSM eigentlich sind. Was gewissermaßen das Innerste seines Wesens darstellt: es geht nicht mehr "nur" um Laufen allein, ums Vorwärts-kommen durch schnelle Schrittfolgen. Es geht vielmehr noch ums Aufwärts-kommen, Steigen, Ziehen, Klettern, Balancieren.... Aber immer um Ganzkörpereinsatz, um Anstrengungen, die den ganzen Körper übers Felsengestein zu transportieren haben! Kein Körperteil des Athleten, keine Gliedmaße, kein Muskel kann verschont bleiben (schon gar nicht der Herzmuskel).

Auch psychisch bietet der Lauf mit zunehmender Distanz und Höhe einiges Aussergewöhnliches. Die sonst niemals in Frage stehende Grenze zwischen Innen und Aussen (Subjekt und Objekt), erscheint mitunter so fest nicht mehr. Die andauernde Ausgesetztheit, die hohe Atemfrequenz, das fast überwältigende, einem dauerhaft umgebende Hochgebirgsgelände lässt einen in einen inneren Dialog mit den Elementen driften. Die Vorstellung macht sich breit, der Berg müsse einen aufnehmen, sonst gäbe es kein erfolgreiches Vorankommen mehr. Um diese Anstrengung zu bewältigen, müsse man sich mit dem Berg vereinen, letztlich ihn in sich aufnehmen können, und dennoch müsste man gleichzeitig den Berg überwinden, ihn abstossen, hinter sich lassen, sich von ihm lösen, und idealerweise ihn mit ganzer Leichtigkeit laufend überwinden können….

Mit der Grignetta ist auf 2.177m der erste Gipfel erreicht. Kurz zuvor war auch das erste Zwischenzeit-Limit zu passieren (3 ½ Stunden).
Jetzt geht es aber gleich im selben Takt nach unten: Kletterpassagen, Seile, Ketten – verwinkelte, schmale Pfade, kurze felsige Anstiege, insgesamt aber steil bergab. Wir verlieren wieder schnell an Höhe, um nach rutschigem Abstieg die nächste Verpflegungsstelle, das Rifugio Elisa auf 1.518m zu erreichen. Gute 650 Höhenmeter haben wir uns nun im schnellstmöglichen Tempo wieder hinuntergestürzt, gleichzeitig liegt die eigentliche „Prüfung“ des Sentiero, der entscheidende Teil des Sky-Marathons, nämlich die nun folgenden zwei besonders steilen Anstiege auf den zweiten Gipfel noch vor uns. Das tut aber dem einmaligen Erlebnis keinen Abstrich – ich geniesse jetzt die Aussicht, die Anforderungen der Strecke, das Gefühl, als Skyrunner dem Sky tatsächlich ein Stück näher zu kommen.

Die überaus netten und motivierenden Helfer/innen an den Verpflegungsstellen und entlang der Strecke sind eine große mentale Hilfe. Man hat immer den Eindruck, dass jede/r Streckenposten (und deren gibt es beim SdGSM trotz des schwierigen Geländes zahlreiche) wirklich zutiefst daran interessiert ist, dass du als Läufer gut ins Ziel kommst.

Als nächstes arbeite ich mich den Anstieg auf den V. Cassina (1.823 m) weiter hinauf. Wir haben nun die Halbmarathon-Distanz hinter uns gelassen und ich merke bereits, wie mein Körper die Umstellung auf Fettverbrennung einfordert. Wie üblich habe ich zu wenig feste Kalorien im ersten Teil der Strecke zu mir genommen, und nun werde ich für die nächsten zwei Stunden mit limitierter Nährstoffverfügbarkeit zurande kommen müssen.

Ein kurzer, aber wiederum heftiger Abstieg zum Rifugio Bietti (1.715m, ca. bei KM 23) hilft ein wenig, die wiederkehrenden Schwächephasen abzufedern. Der folgende Anstieg zum nahegelegenen Rifugio Bogani (1.822m) wird aber für mich zum schwierigsten Teil der gesamten Strecke.
Obwohl anfangs gar nicht sonderlich steil, ist der Pfad hier deutlich rutschiger. Dann nimmt die Steilheit wieder in gewohnter Weise zu. Wieder wird man hineingeworfen ins im grunde unwegsame Gelände. Praktisch geht es jetzt eine elend lange vertikale Steinwüste hinauf. Zwischen zwei Felsstöcken hatte sich in Urzeiten eine ‚Rinne‘ aufgetan, die zunehmend mit mehreren Meter hohen Felsblöcken zugeschüttet wurde. Diese amorphe Gesteinsmasse in extremem Steilgelände bildet nun unseren ‚Pfad‘. Es erscheint, als wäre jeder einzelne dieser riesigen Monolithen zu überwinden, zu überklettern, zumindest zu um’gehen‘. Immer wieder benutzen wir nun die uns schon bekannten Leitern, Ketten und Seile – die Hände ziehen, die Füsse schieben, langsam nur bringt man weitere Höhenmeter hinter sich. Natürlich unverändert das meiste im Maximal-Pulsfrequenzbereich.
Jetzt gesellt sich bei mir noch spürbar Unterzuckerung zur wachsenden Erschöpfung hinzu, und ich weiss, dass ich rasch wieder Nährstoffe aufnehmen muß. Endlich erreiche ich die Verpflegungsstelle Rifugio Bogani und bin dabei bloß knappe 20 Minuten unter dem dort geforderten, zweiten Zeitlimit von 6:15h. Kurz muss ich mich jetzt aber einfach ‚ausruhen‘ und ein paar Kekse, Früchte und viel Flüssigkeit (guter Tee!) zu mir nehmen. Gleichzeitig versuche ich mich dabei mental auf den letzten, entscheidenden Teil des SdGSM einzustellen – den atemraubenden Anstieg auf den zweiten großen Gipfel, die Grigna Settentrionale (2.409m).

Wieder ist zu Beginn des Anstiegs der Pfad selbst nicht allzu steil und auch technisch nicht so schwierig wie manche Anstiege zuvor. Die Aussicht ist jetzt überwältigend und man ist geneigt, ein wenig zu verweilen und das hochalpine Panorama der so typisch zerklüfteten und wilden Südalpen zu genießen. Aber noch wartet ein Gipfel darauf bezwungen zu werden und danach ein drittes Zeitlimit…

Ich komme gut voran, aber der Pfad wird mit zunehmender Höhe schwieriger. Der Gipfel kann jetzt nicht mehr weit sein, aber Nebelschwaden halten ihn fest umhüllt. Ach ja und da sind die Ketten und Seile wieder, fast haben sie einem ja schon gefehlt. Eine letzte, gefährliche, Querung einer enormen Felsplatte, der Puls wieder im Grenzbereich, signalisiert das sich unweigerlich nähernde Höchstziel des Sentiero – ich erreiche das Rifugio Brioschi auf der Grigna Settentrionale (2.409m). Jetzt bin ich sicher, ich werde den SdGSM diesmal schaffen!

Schnelle Flüssigkeitsaufnahme – die Zeit lässt kaum verweilen am Gipfel – muss ich doch noch das letzte Zeitlimit von 8 ½ Stunden an der nächsten Verpflegungsstelle, dem Rifugio Pialeral (1.420m) ungefährdet einhalten. Während ich mich also gleich mal 1.000 Höhenmeter quasi diritissima ins "Tal" stürze, sind die schnellsten Läufer bereits im Ziel. Die Vorstellung, wie angenehm eine Dusche nach all diesen Strapazen sein muss, wirkt wie ein kleiner Zusatzschub in meiner Laufrhythmik. Ich bin nun aber flott unterwegs, geniesse, wie die Landschaft im Lauf vorbeizieht, passiere die nächste Verpflegungsstelle bei KM 32, und damit den letzten time cut-off mit sicheren 30 Minuten Zeitpuffer.

Stetig geht es weiter und es ist schwer zu fassen, dass ich bald 8 Stunden unterwegs bin und noch immer einen Viertelmarathon vor mir haben soll….
Über den letzten merklichen Anstieg (S. Calimero, 1.494 m) geht es über das Rifugio Riva (1.020m) nun endgültig Richtung Ziel.

Nach 9:50 h (!) erreiche ich es, zufrieden, glücklich und völlig ausgepowert.

Auch mein jüngerer und viel schnellerer Laufkollege H. war relativ stark an seine Leistungsgrenzen gegangen: „Ich war so am Ende …Bin die letzten 10km noch durchgerannt, hatte 4 mal extreme Krämpfe im hinteren Oberschenkel (einmal mitten im Klettersteig) und ... ach, es tat eigentlich alles weh, was weh tun kann. Aber es ist wirklich das abgefahrendste Rennen! Ich find die Strecke eigentlich total irre, es sind ja echt einige Stellen mit dabei,
bei denen ein Schritt tödlich sein kann! Ungesichert am Klettersteig auf Zeit??? Mann, mann, mann... aber echt genial trotzdem! War mit der Zeit ganz zufrieden … aber wie gesagt, ist das eh egal. Jeder der hier ins Ziel kommt ist ein großer Sieger! Ich kann gar nicht beschreiben, was mir im Ziel und auch in der zweiten Hälfte alles durch den Kopf ging... das ist ein Erlebnis dass man nur mit sich ausmacht.“

Die Eindrücke sind absolut nachhaltig. Sie werden noch Wochen mein Denken beschäftigen.
Die Bilder im Kopf werden für sehr, sehr lange bleiben.



Die Fakten:
• Streckenlänge: 43 KM
• akkumulierte Höhenmeter: +/- 3.200
• Streckenführung: von Pasturo aus weitgezogener Anstieg auf ca. 1.400 m Seehöhe, dann zwei heftige An-/Abstiege über 2 Gebirgsketten mit 2 Gipfelquerungen, dann steiler Abstieg über ganze 1.000 Höhenmeter in einem Stück, danach mit weiter absteigenden, aber sich doch sehr in die Länge ziehenden 11 Schlusskilometern.
• Streckenbeschaffenheit: z.T. technisch höchst anspruchsvolle Hochgebirgssteige (die man normalerweise eher mit Sicherungsgeschirr und Helm besteigen sollte).
• Zielgruppe: ausschließlich gut trainierte, schwindelfreie Bergläufer, mit
Ultradistanz-Erfahrung
• Streckenzeiten: vermutlich der weltweit längste Marathon, sowohl was die Streckenrekorde, als auch die durchschnittlichen Finisher-Zeiten betrifft.
• Siegerzeit Männer 4h:56‘:19‘‘ (nur zwei Läufer unter 5 h). Frauen: Siegerin 5h:59‘:41“ (nur die erste Frau unter 6 h).
• Ergebnisse: Männer: 154 im Ziel (15 DNF), Frauen: 24 klassiert (1 DNF).
• Organisation: sehr familiär ausgerichtet, dennoch professionell, v.a. viele Streckenposten. Ganztägiger Helicopter Service für schnelle Evakuationen (wenn Wetter es zulässt).
Veranstaltung hat sich dem ökologischen „Zero-Impact“-Prinzip verpflichtet.
• Wetter: erfahrungsgemäß in der zweiten Septemberhälfte günstig, jedoch im Grunde unvorhersagbar (am Vorabend hatte man diesmal noch ernsthaft wegen des Regens eine Verkürzung überlegt, nur um am Morgen festzustellen, dass sich die Sonne durchgesetzt hatte). Im Grigna-Massiv selbst kann sich das Wetter innerhalb einer einzigen Minute komplett ändern!
• Erlebnis: nicht von dieser Welt! hochgradig transzendent.



© und feed-back  Werner Kroer, Team Austria Unlimited, www.teamunlimited.at


© Werner Kroer, 01.11.2009

Weitere Info's und Berichte zum Lauf:


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