Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Berichte - Ultramarathon beim Steppenhahn (04.2002)

Zufälliges Zitat

"The first 50 miles are run with the legs, the second 50 miles with the mind."

Unknown

Nächster Ultramarathon

Im dritten Jahr in Folge veranstaltet der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen e.V. eine Lauftour. Die ersten beiden Jahre ging es die Emscher entlang, dieses Jahr hat man die Ruhr ausgewählt. Es ist jeweils eine Gesamtstrecke von 130 km in drei Tagen zu bewältigen.


2ter Tag -- Schlimmer kann's mit dem Wetter nicht werden...

... dachten wir zumindest. Der Tag fängt auch vielversprechend an. Die Wolkendecke reißt hier und da mal auf, wir kriegen sogar ein paar Sonnenstrahlen ab. Los geht's. Vom Rauendahl laufen wir Richtung Kemnader See. Die schnellsten von uns kommen uns kurz vor dem Leinpfad wieder entgegen. Mal wieder alles überflutet. Also zurück. Unsere Gruppe entscheidet sich, durch Bochum Stiepel zu laufen. Da geht's zwar wieder ordentlich bergauf, aber dafür bleibt man trocken.

An der Stiepeler Dorfkirche vorbei laufen wir in Richtung Kemnader See. Am anderen Ende des Sees wird es richtig dunkel. Und die Wolken kommen auch noch in unsere Richtung. Wenige Minuten später fängt es kräftig an zu hageln. Zu allem Überfluß noch ein Anruf aus dem Bus - er konnte nicht da parken, wo es vereinbart war. Also noch etwas weiter laufen.

Die nächste Etappe geht zu einem sehr großen Teil an der Straße entlang. Nicht schön zu laufen, aber wir sind ja hart im nehmen. Dazu die gewohnte Mischung aus Regen und Schneeregen. In Witten-Bommern haben wir wieder die Chance, wieder etwas an der Ruhr entlang zu laufen, die wir natürlich sofort nutzen. Wir müssen zwar einige Male die Böschung hochklettern, weil der Weg unter Wasser steht, trotzdem läuft es sich aber besser als an der Straße. Lieber waten wir zwischendurch mal etwas durch den Schlamm. Trotzdem sind wir froh, als wir den Bus zur Mittagspause erreichen.

Bloß schnell in den Bus und trockene Sachen anziehen!!. Aus dem Bus heraus beobachten wir das Wetter - Regen, Schneeregen und dicke Schneeflocken wechseln sich ab. Fast schon mit Grauen denken wir an die zweite Tageshälfte.

Ganz so schlimm wird es aber doch nicht. Statt Schnee gibt es "nur" Regen und Sturm. Wir laufen am Harkort- und Hengsteysee entlang. Wenn das Wetter nicht wäre, könnte es die schönste Etappe der Tour sein. Die letzten zwei bis drei Kilometer zum Bus bin ich dermaßen durchnäßt und durchgefroren, daß ich ernsthaft daran denke, das letzte Teilstück mit dem Bus zu fahren. Am Bus angekommen nehme ich mir aber doch bloß einen Joghurt und etwas zu trinken. Ein paar meiner Mitläufer hatten den gleichen Gedanken, jetzt aber treiben wir uns gegenseitig wieder an, weiterzulaufen.

Schon nach kurzer Zeit wieder ein Anruf aus dem Bus. Wir dürfen mal wieder an der Straße entlanglaufen, weil der Weg am Flußufer nicht zu finden ist. Inzwischen sind wir von der Ruhr zur Lenne abgebogen, die aber genauso überflutet ist. In Hagen-Fley laufen wir sogar durch ein Industriegebiet. Kurz vor der Lennetalbrücke steht dann plötzlich der Bus; ein paar Kilometer vor dem vereinbarten Treffpunkt. In der Annahme, daß wir eingesammelt werden sollen, weil es gleich nicht mehr weitergeht, laufen wir erst mal am Bus vorbei, um Peter etwas zu ärgern. Er hält uns aber auf, um uns eine Wegänderung zu erklären. Wir müssen vor der Lennetalbrücke schon die Lenne überqueren, weil der Weg - wie immer - unter Wasser steht, es dieses Mal aber keinen alternativen Weg an der Straße gibt. Also rüber über die Lenne und immer schön der Hauptstraße entlang...

Kurz vor dem vereinbarten Treffpunkt verläßt dann ein paar Leute aus unserer Gruppe endgültig die Kraft und wir gehen fast nur noch. Horst ruft schließlich im Bus an und dieser kommt uns ein paar hundert Meter entgegen. Welch eine Wohltat bei diesem Wetter endlich wieder in den trockenen Bus zu dürfen und sich etwas trockenes anziehen zu können.

Zum Abendbrot wurde uns Lasagne versprochen. Diese gibt es dann auch reichlich, dazu Salat vom Salatbuffet. Nach dem Abendbrot ist dann Wassergymnastik angesagt. Das Wasser im hauseigenen Schwimmbad ist zwar viel zu kalt, aber die Muskeln lassen sich trotzdem ein wenig lockern. Während des Laufens hatten Horst und ich schon geplant, daß wir uns bei Peter für dieses Wetter revanchieren. Schließlich ist er es ja, der bei dieser Tour für alles verantwortlich ist. Also nach der Gymnastik ab ins Becken mit ihm. Soll er ruhig auch mal ein wenig frieren und naß werden.


© Frank Hildebrand , April 2002
wat4640@epost.de

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