Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Bericht 100er in Turnhout - Ultramarathon beim Steppenhahn (05.2004)
Uschi Meister , 09. Mai 2004

100er in Turnhout

Es ist Erlebnis bzw. ein Erfahrungsbericht, meines angstrebten ersten 100er in Turnhout

Am 7.5.04 um 12.00 Uhr Feierabend gemacht. Es ist sehr regnerisch. Gedanken gehen dahin in Turnhout sieht es anders aus.

Also habe ich Regensachen (mit denen ich sonst auch immer laufe), sowie Laufkleidung und Schuhe eingepackt, und was sonst so für einen langen Lauf benötigt wird (Vaseline etc). Desweiteren habe ich Sachen mitgenommen, damit ich im Auto schlafen kann.

So richtig aufgeregt, wie ich sonst immer bin, war ich garnicht. Also bin ich dann um 15.30 losgefahren. Früher wollte ich auch nicht fahren, da  sonst die Zeit bis 21.00 Uhr zu lange ist.

Die Strecke über den Routenplaner habe ich aus gedruckt, und auch einigermaßen gut gefunden. In Turnhout selber gabs etwas Probleme. Ich bin bis in den Ort rein, konnte die angegebenen Straßen nicht so schnell finden, wie die geschrieben haben.  Bin dann auf dem Marktplatzt in eine Kneipe und habe gefragt wie ich zum Start  komme, die konnten es auch nicht sagen, aber daneben war die Stadtverwaltung mit einem Infobüro, die hatte einen Stadtplan und erklärten mit wie dort hin komme. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke fand ich auch schon die Schilder der "Wandeltocht" .

Nun hatte ich den Ort der Einschreibung gefunden, nur wo ist jetzt der Parkplatz. So stelle ich mein Auto erst mal auf der Straße um die Ecke ab (wo ich dann auch stehenbleiben konnte)

Als ich in die Halle kam, war mir vieles schon so vertraut von den IVV-Wanderungen, Ich ging meine Startunterlagen abholen und zahlte meine Anmeldegebühr. Was für mich bei IVV neu ist jeder Teilnehmer hatte, eine Nr. meine lautete 114.

Es wurde mir gezeigt, das ich einen Anhänger habe für mein Gepäck hatte, da wir auch unterwegs die möglichkeit hatten ans Gepäck zu kommen. Also wieder von der Kleidung her alls um organisieren. War in normalen Sachen gefahren. Laufkleidung für den Start, dünnere Laufkleidung im Rucksack und Sachen für nach dem Lauf in der Tasche. Jetzt alles in die Tasche und Trink-Rucksack nur die das Trinken und das nötigste.

Als ich mich dann um sah, habe ich schon direkt Bekannte entdeckt, die Eltern von Rainer Koch und noch einen aus meiner IVV-Wanderzeit, dessen Name ich nicht kannte.

So langsam füllte sich der Saal, ich war mit meiner Ankunft um ca. 19.15 sehr gut beraten.

Das Wetter hat sich nicht viel gegenüber Deutschland verändert, Regen mal mehr und mal weniger. Nach und nach kam auch die Leute der Musikkapelle in roter Kleidung mit durchsichtigen Regenmänteln.

Jeder machte sich jetzt so langsam fertig für die Strecke. Ich ging zu den Duschen, und zog mich dort um und preparierte Füße und andere Stelle die empflindlich sind mit Kamelfett. Ein Salbe aus Belgien, die aus Vaseline und Lanoline besteht. Nennt sich nur Kamelfett, weil ein Kamel auf der Dose ist.

Nun noch die Taschenlampen mit Batterien versehen. Dann die Tasche in dem Bereich abstellen für meine Nr. vorgesehen war.

Danach wartete man so langsam auf den Start. Ich unterhielt mich noch mit den Eltern von Rainer. Dann wurde es langsam hektisch, jeder bewegt sich in Richtung Ausgang. Ein jeder Bekleidet mit Regenhose, Regenjacke, Regenschirm, Jacken oder Bänder mit Leuchtstreifen  und Taschenlampen.

So langsam stand draußen auf der Straße ein Polizei-Auto mit Blaulicht, dahinter stellte sich die Musikkapelle auf. Dann ging es auch langsam los, die Musikkapelle begleitet uns bis zum dem Marktplatz, wo ich nach dem Weg fragte. Nach ein paar Worte die ich nicht ganz verstand, wurde wir dann auf den Weg geschickt. So wie ich später gesehen habe, waren es 375 Teilnehmer auf den 100 km.

Ich lief und wurde wie ich es schon kannte von vielen Wanderen überholt. Unterwegs als wir das erste mal aus dem Ort gingen, bekamen wir den Startstempel. Nach ca 11 km kam die erste Verpflegungstelle. Es lief gut bis auf den Regen, und es war schon ein tolles Gefühl bei einer 100er unterwegs zu sein.

Es regenete die ganze Zeit so langsam, das ich Näße der Kleidung auf den Armen spürten. Am Verpflegungspunkt, habe ich dann noch unter den Fleece-Shirt eine Laufjacke ohne Ärmel und noch eine Regenjacke angezogen, aber diese beiden waren auch schon etwas feucht, da ich sie im Rucksack hatte, für den ich noch keinen Regenschutz habe. Aber es hat etwas geholfen.

Und ich ging wieder auf die Strecke. Ja wie sollte man die Strecke beschreiben, wie gesagt sehr flach, mal im hellen, mal im Dunkel, mal auf Asphalt, mal durch Matsch. Also Taschenlampe an, Taschelampe aus, je nach Situation.

So langsam beneidete ich die anderen Wanderen, die richtig mit fester Regenkleidung (in der man meist schwitzt) unterwegs waren und darüber meist noch eine Tüte oder einen durchsichtigen Regenmantel trugen und dazu noch mit Regenschirm gingen.

Ich hatte nur die Läufer-Regenkleidung die auch Atmungsaktiv sind, aber dann auch schneller die Nässe durchlassen. Und über die Laufhose, hatte ich nur eine Jogginghose. So lief dann noch die ca. 8 km bis zur nächsten Kontrollstelle. Und es regenete immer noch mal mehr mal weniger, mal mit mal ohne Wind und das mit kalten Nachttemperaturen.

Auf der Verpflegungsstelle gabs Brötchen und ich trank einen Kaffee dazu. Aber der nützte nichts, ich wurde nicht mehr warm, war naß bis auf die Haut, das Wasser spratzte schon aus den Schuhen.

Unterwegs hatte ich mir ausgemalt was ich anziehen konnte wenn ich an der Kontrolle bin, wo das Gepäck ist. Aber immer wieder kam mir der Gedanke, Du hast zwar noch was zum Anziehen, aber wie lange, wird es dann wieder dauer bis es naß ist. Und Schuhe zum Wechseln hatte ich nicht dabei.

Nun las ich auch noch das ich zwei Kontrolle von ca 8 km laufen mußte um an meine Kleidung zu kommen. d. h. für mich als Ultraschnecke noch mal ca 3 Stunden im Naßen und kalten laufen.

so über legte ich mir, bevor ich wieder auf die Strecke ging, es regnete immer noch unaufhörlich, das es sinnvoller ist, in anbetracht des bevorstehenden Urlaubs, den Lauf zu beenden, als krank aus dem Lauf rauszugehen und den Urlaub abzusagen, der ja auch 2 Marathon, und die Betreuung beim Isarlauf, beinhaltet.

Ich sagte bescheid, das ich aufhören möchte, bekam dann noch einen Kaffee und man organisierte mir die Fahrt ins Ziel. Dort war auch die Kontrolle mit dem Gepäck, so brauchten sie das Gepäck nicht zu befördern. An der Kontrolle im Ziel waren schon einige, zuerst dachte ich Du bis ja nicht der einzige der schon jetzt raus ist. Aber nicht alle die da waren, hatten den Lauf beendet,  sondern die hatten hier die Möglichkeit sich trocken anzuziehen und dann weiterzumachen.

Ich ging unter die heiße Dusche, das tat gut. Als ich von der Dusche kam, traf ich auch die Mutter von Rainer wieder. Auch sie hätte die Getränke- und Essensbon am liebsten gegen trockene Kleidung getauscht.

Mittlerweile hatte wir auch schon 1.40, ich trank dann noch eine heiße Suppe, beoabachtete die anderen beim Umziehen. Ich unterhielt mich dann noch mit einer Frau, die auch deutsch sprach und dort geholfen hat. Ich erzählte ihr das es mir zu naß und kalt wurde, deshalb habe ich aufgehört habe. Denn ansonsten ging es mir Prima, es lief einfach gut, wenn der Regen nicht gewesen wäre. Sie brachte mir dann noch eine Suppe.

Kurz vor drei, habe ich mein Bettlager im Auto aufgeschlagen. Mein Auto stand genau auf der Wanderstrecke. Drei Stunden so ungefähr habe ich geschlafen bzw. gedöst.

Dann hörte ich wieder Läufer und meinte erst, der Start war eine Doppelkontrolle. Aber so war es nicht. Die meisten langen Wanderungen haben am zweiten Tag die kleinen Strecken von 6 - 42 km.

Als ich nun zum Ziel ging und Kaffee getrunken habe, ärgerte ich mich, das ich nicht noch ein paar Schuhe dabei hatte, so hätte ich nach dem Aus beim 100er noch einen Marathon laufen können, da der Regen sich mitlerweile etwas gelegt hat.

Nun überlegte ich mir, wenn Du Rührei mit Speck bestellt und bezahlt hast, dann solltest Du es auch essen ob wohl ich den Lauf beendet hatte. Ich fragte danach und man erklärte mir das dies nur auf der bestimmten Kontrolle zu bekommen ist. Dann dachte ich auch noch an IVV-Wertung holte meine Stempelhefte ließ mir die km 18,5 und die Teilnahme bestätigen.

Dann fuhr ich zur besagte Kontrolle, die das Rührei mit Speck hatte. An der Verpflegunggstelle traf ich die Kochs wieder. Und wir redeten darüber, das man sich auf einem Marathon nur einmal sieht, und sich auf einen 100er gleich 3 mal. Ausserdem sprachen wir über die nächste Planung. Und ich erklärte das die jetzt nicht der 1. und letzte ist, sondern das ich wieder auf einen 100er gehe.

Er meinte Binche wäre auch ein guter 100er, aber das er halt etwas welliger ist als Turnhout und er ist im Juni als wird dann wohl auch das Wetter mitspielen. Dann gingen beide wieder auf die Strecke.

Ich blieb noch was sitzen, schaute ich die Runde wer so alles da ist. Dann fiel mir ein Läufer in der Ecke auf, der seine Kappe weit in die Stirn gezogen hatte. Ich überlegte, ob es nicht Arndt aus dem Sauerland ist. Kannte sein Bild von den Steppenhahn-Profilen. Nach dem wir uns noch ein paar mal ansahen, ging ich auf ihn zu und fragte ob er Arndt sei. Er bejahte es und meinte das er auch schon überlegte ob ich Uschi bin und das die Welt doch klein ist. 

Ich sagte ihn, dess er ist mir auch schon am Start aufgefallen, denn er hatte ein Biel-Aufnäher auf der Jacke, aber da hatte ich noch nicht daran gedacht das er Arndt ist.

Nach einer kurzen Unterhaltung habe ich mich dann verabschiedet und den Heimweg angetreten. Unterwegs mußte ich tanken und war erstaunt wie billig man in Belgien tanken kann. Ich habe pro Liter 4 cent gespart. So war ich an diesem Samstag schon um 11.00 Uhr zu hause

Welche Konsequenz ziehe ich jetzt aus diesem Lauf.

Ich werde mir mal wieder feste Regenkleidung zulegen, auch wenn man darunter schwitzt weil sie nicht so atmungsaktiv sind wie die Läufer-Regenkleidung.

Mehrere Laufschuhe gehören in die Tasche, die Tasche so packen, als wenn man das Gepäck unterwegs bekommt. Oder auch vorher beim Veranstalter fragen, wann und wie man ans Gepäck bekommt.

abnehmen und mehr Training.

und nicht den Kopf in den Sand stecken und sagen, oh wie schrecklich, sondern direkt den nächsten Lauf planen.

Und wie sieht diese Planung aus:

Die 100 km in Binche war schon in der Planung, nur an diesem Wochenende habe ich leider ein Termin. Die 100 km in Torhout am 3. Juni-Wochenende bietet sich auch an, aber bis dort hin sind es ca. 300 km. So werde ich wohl bei dem 24 h - http://www.runforhelp.de/  - an den Start gehen.

Ansonsten kann ich nur sagen Turnhout ist ein schöner Lauf, den ich bestimmt nächstes Jahr wiederholen werde, aber nicht ganz so, sondern dann mit dem Zielankunft und Urkunde.

So das sind meine Erfahrungen zu meinem ersten 100er und diese Erfahrungen möchte ich nicht missen, obwohl sie auch negativ sind. Aber wie heißt das Sprichwort: Aus Fehlern kann man lernen.


© Uschi Meister, 09. Mai 2004