Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Lesestoff - Ultramarathon beim Steppenhahn (04.2001)
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Rashida oder Der Lauf zu den Quellen des Nils - Marc Buhl
349224648603.2008,
Mensen Ernst läuft selbst dann wenn er still sitzen muss. Also klemmt er seine Beine strikt unter die Schulbank, die für ihn in einem kleinen Weiler mitten in Norwegen steht. Alles was er besitzt, eine Karte von Ägypten und Seefahrer-Technik (Andenken an seinen verschollenen Vater), nimmt er nach dem Tod der Mutter mit in die Seefahrtschule nach Kopenhagen. Streng ist es dort und nicht gerade der geeignete Ort für einen Läufer wie ihn. Doch er findet seinen Platz: Als Botenläufer verdingt er sich, erledigt für einen Lehrer Besorgungen, überbringt Briefe und Dokumente. Nach einer längeren Seefahrt mit seinem einzigen Freund aus der Seefahrtschule findet er Anstellung in England, wieder als Läufer. Es wird immer deutlicher für ihn, dass dies seine Bestimmung ist. Er ist der schnellste. Nicht nur als Läufer. Er ist so schnell, dass er selbst Mücken im Flug bis ins Detail wahrnehmen kann, er zählt ihre Flügelschläge. Von einem Herrn aus Deutschland wird er bald als Schauläufer engagiert. Doch er wird überfordert und sucht den Sinn hinter seinem Laufen. Den findet er: Er will sein können in den Dienst der Revolution der damaligen Zeit stellen, überbringt geheime Depeschen, läuft durch ganz Europa.
Er wird gefasst und wieder läuft er. Diesmal auf der Stelle, um die Mauern um ihn herum zu vergessen. Dann beginnt sein letzter Lauf, er schifft in Genua ein.

Marc Buhl schafft es, den Lebenslauf des norwegischen Wunderläufers Mensen Ernst in eine feinfühlige Sprache zu verpacken. Er nimmt uns mit auf einen anaeroben Tempo-Lauf in das Innere des Läufers und Menschen Mensen Ernst, in dessen Körper wir mit ihm durch Europa reisen, immer auf der Suche.

Lars Frankfurter http://larsfrankfurter.wordpress.com/


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