Ruhrgebiet, die U-Bahn bringt mich nach Herne. Mich, dass ist der Stephan, heute rückentechnisch verziert mit einem Rucksack: 2,5l Wasser, etwas zu Essen und Wechselklamotten. Und mich, dass ist der, der den Charme des Ruhrgebiets in dem von 2 Frauen betreuten Kiosk sieht ("Erna, wir müssen mal frischen Kaffee ansetzen") und ebendort, direkt an der Strasse, seinen ersten Kaffee des Tages aus dem Pappbecher geniesst.
Rhein-Herne-Kanal, geht von Duisburg bis in den Dortmund-Ems-Kanal und bildet die Nordgrenze des Ruhrgebiets.
Und hier ab Herne, da ist das wirklich Grenze, das heisst, ich habe links von mir Acker, Wiesen und Felder und rechts von mir Industrie (in mehr oder minder gutem Zustand) und das "Rauschen des Ruhrgebiets": Das, wo früher Industrielärm herrschte, wird jetzt vom Rauschen der Autos dominiert.
Die Autos, dass ist das, was dem Ruhrgebiet momentan nicht den Aufschwung (Opel, die tun was), wohl aber die
schlechteste Luft des Landes beschert.
An schönen Tagen gibts hier auch noch hunderte von Freizeitlern - Radfahren, baden, Sonne geniessen oderoder. Aber heute ist kein schöner Tag. Ca. 12 Grad und Nieselregen. Und letzterer wirkt, als wäre er ausdauernder als ich. Aber egal. Ich laufe erstmal. Denke an Nichts und Alles, merke irgendwann, dass mir ein Strahlen im Gesicht steht - der Tag ist schön :-)
Da kommen mehrere Schwäne quer über den Kanal auf mich zugeschippert. Ja, geschippert! Mit Originalsound! Das hat mich dann doch aus meinen Nicht-Gedanken gerissen und alsbald erkenn ich, dass in direkter Verlängerung hinter den Schwänen - aber eben auch hinter Bäumen versteckt - ein einsamer Kran Kohle oder sonstewas schaufelt ;-)
Henrichenburg
Und jetzt der Knick nach Norden - ich lasse das Ruhrgebiet hinter mir.
Datteln - Mülldeponie, Datteln-Wesel-Kanal, Alte Fahrt, Erholungsgebiet Olfen, "Deich" mit Eichen, Stille.