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Vor-Röntgen-Reihen-Untersuchung

test your bones right now!

http://www.steppenhahn.de/ll/roentgen.html 10.2001


Röntgenlauf Vor 100 Jahren bekam Wilhelm Konrad Röntgen den ersten Nobelpreis für Physik. Das von ihm entwickelte Röntgenverfahren wird seither zum Wohle der Menschen eingesetzt: "Wo tuts weh und was können wir da sehen?"

Ein dem Verfahren anhängender Nachteil ist die Strahlenbelastung. Die Veranstalter des ersten Röntgenlaufes ersonnen sich deshalb eine neue Form der Voruntersuchung ohne Strahlenbelastung: Sie wählten einen Rundweg um Remscheid, der sich in Halbmarathon, Marathon und 1,5fachen Marathon einteilen ließ. Anschließend schaufelten sie jede Menge Erde auf die Strecke, so dass ein unstetiges Hoch- und Runterlaufen erforderlich wurde. Diese Erdbewegungen erforderten an einer Stelle den Bau einer Eisenbahnbrücke (die höchste Deutschlands!) und an einer anderen die Aufstauung der Wupper. (So ist die Gegend um Remscheid ganz nebenbei um zwei Sehenswürdigkeiten reicher geworden.)
Anschließend wurde die Strecke begrünt und einige Bäche angelegt, um eventuell das Testergebnis verfälschendes Aufkommen von Langeweile zu verhindern.

Um die Signifikanz des Testes zu erhöhen, scheuten die Veranstalter sich nicht, es am Tag der ersten Reihenuntersuchung noch regnen zu lassen.
Auf diesem jetzt eher cross-fähigem Parcour sollen nun die LäuferInnen entsprechend ihrer Leistungsgrenzen ihr Knochengerüst austesten.

In Wirklichkeit, das sei hier doch erwähnt, hat der Veranstalter mehrfach und eindringlich darauf hingewiesen, dass es sich um eine schwere Strecke handelt, und dass jede(r) sich den Lauf gut einteilen soll - und sich auch nicht scheuen soll, den Lauf gegebenenfalls einen Halbmarathon eher abzubrechen!

Kurze Startbetrachtung

Also zuallererst: Ich war ziemlich nass geworden auf dem Weg vom Bahnhof zum Stadion. :-((

Und dann: Trotz der mehr als 1000 LäuferInnen, trotz gut gefülltem Stadion mit grossen Lautsprechern - es herrschte bei diesem Lauf von Beginn an eine familiäre Atmosphäre, wie ich sie sonst nur von den kleineren Landschaftsläufen her kenne. Wie sagte später einer der mich überholenden: "Man merkt es gleich, wenn Läufer für Läufer einen Lauf organisieren" :-)

Im illustren Feld der TeilnehmerInnen tummelten sich u.a. die Marathon-Sammler des 100 Marathon-Club (Jobst v. Palombini (Ultra), Rene Timmermann, Volkmer Henke, Barbara Szlachetka, Thorsten Themm, Bernd Gämlich, Christian "Gar nicht verrückt ist auch nicht normal" Hottas, Sigrid Eichner (alle Marathon)) sowie natürlich Horst Preisler, seines Zeichens "Marathon-Sammel-Weltmeister" - selbstredend alle unterwegs zum Euro-Marathon.

Den Startschuß gab Heide Ecker-Rosendahl (Olympiasiegerin Weitsprung 1972), die sich erinnern konnte, dass das Wetter in diesem Stadion schon immer so war ;-))


Halbmarathon 1

Landschaft mit Bach Und dann gings auf die Strecke. Erst ein paar Meter durch Lennep und dann hatte uns die Landschaft - und ich musste feststellen, das auch diesiges Wetter schöne Aussichten zulässt. Mit Christine und Wolfgang (im Kopf hab ich Volker!?) waren noch 2 Passtschonler dabei - und ich habe es mir nicht nehmen lassen, sie bergab 100mal zu überholen. (Berghoch müssen sie sich immer wieder an mir vorbeigeschlichen haben (*grins*)), dieser unstete Laufstil (meinerseits) ist übrigens nicht zu empfehlen, weiß doch jede(r), oder!? Obwohl zum Austesten des Knochengerüstes...)

Das Aufschütten und Begrünen der Hügelchen hatte jedenfalls hervorragend geklappt, die Strecke war wunderschön und abwechslungreich. Und beim HM lag ich mit 2:04 auch noch gut in der Zeit.


Halbmarathon 2

Eisenbahnbrücke Jetzt waren spürbar weniger LäuferInnen auf der Strecke, aber alleine war ich trotzdem nie. Die meiste Zeit lief ich mit Ruth Krank, die mit etwa einstündiger Verspätung hinter ihrem Mann Jörg herlief, aber im Ende musste ich sie doch ziehen lassen :-((

Das viele Runterrennen war nicht spurlos an meinem linken Sprunggelenk vorbeigegangen und so beriet ich mich kurz vor km 42 mit 2 Ultramännern:

"Moment mal, ich brauche seelischen Beistand!" - "Wenn du beim Marathon aussteigen willst - vergiß das, gibts nicht!" schallte es zurück. Als ich dann aber meine schlagenden Argumente (dicker Knöchel, Bottroper Ultra nächsten Sonntag, mir ist kalt,...) vorbrachte, da erhielt ich die Genehmigung zum Ausstieg schon fast als Empfehlung :-))

Mit 4:33h hatte ich auch eine für meine und die Strecken-Verhältnisse ganz gute Marathonzeit.


Halbmarathon 3

Wuppertalsperre Jetzt war es entschieden, ich war am Marathonziel vorbeigelaufen (war gar nicht so schwer!) und musste den lächerlichen Rest von 21km jetzt hinter mich bringen. Landschaftstechnisch erinnere ich mich an eine nicht enden wollende Steigung, die in einem Wahnsinnsgefälle mündete (*Au Backe*), an ein Industriegebiet (Juchhu, gerader, asphaltierter Streckenverlauf) dem eine Super-Matsch-Wiese folgte und an den Anblick der Wupper-Talsperre, da wusste ich, es ist nicht mehr weit :-))

Steigungen bin ich jetzt nur noch gewalkt, zum Schluß hin gehinkt, alldieweil das dicke Sprunggelenk stechende Schmerzen im anderen Knie auslöste - bis zur Schlußsteigung: Da stand einer auf dem Hügel und schrie immerzu runter

"Das ist die letzte Steigung, gib alles, es ist nicht mehr weit!!

Also hier wie auf der ganzen Strecke haben Zuschauer, Streckenposten (ja, auch die Polizisten!) und Verpflegungsteam alles gegeben, um einen immer wieder zu motivieren. Danke!

Das Gefühl beim Zieleinlauf war ein unbeschreibliches!!!

Meine Halbmarathons mit 2:04, 2:29 und 2:41 brachten mir einen km- Schnitt von 6:51min und eine Endzeit von 7:14h.


Abschlußbemerkung Bottrop

Meine Unterwegs ergatterte Rückfahrgelegenheit ist mir nach dem Duschen leider abhanden gekommen, aber so konnte ich 4 Bottroper Adler kennenlernen, die mich (mit Bottroper Lyrik (*g*)) bis vor meine Haustür in Bochum brachten. Auch hier danke!

Und oh Wunder: Schon das Aussteigen aus dem Auto machte mir überhaupt keine Probleme! Also keine Röntgennotwendigkeit!!


Ergebnislisten-Walking:

Es gab 690 Finisher beim Halbmarathon (Wie gesagt, danach wurde es schon deutlich leerer auf der Strecke.) und 202 beim Marathon mit Zeiten von 2:53h bis 6:37h. Das hier auch einige mit 6000er Startnummer in der Liste stehen zeigt nochmal, wie anspruchsvoll die Strecke ist. Gewonnen hat den Marathon übrigens der eigentlich für den Halbmarathon gemeldete Arndt Bader (Remscheider SV), wahrscheinlich war der bei km 21 noch zu schnell, um auf der nassen Strecke rechtzeitig bremsen zu können ;-))

189 LäuferInnen finishten beim Ultramarathon mit Zeiten zwischen 5:02h und 8:49h:

  1 6008 Emde Thomas        1968 SV 09 Wermelskirchen M30 1 05:02:44.6
  2 6090 Schwerk Wolfgang   1955 LLG St. Augustin     M45 1 05:05:31.2
  3 6204 Nehmert Volkmar    1950 TURA Remscheid Süd   M50 1 05:11:45.9
  4 6176 v. Palombini Jobst 1969 100 Marathon Club    M30 2 05:13:33.2
  5 6275 Lange Peter        1965 Remscheider SV       M35 1 05:13:47.2 
  6 6002 Hausmann Carsten   1948 Remscheider SV       M50 2 05:16:58.9
  7 6270 Graf Karl          1950 VFB Alemannia Pfalz  M50 3 05:18:02.3

Neben den Lokalmatadoren (Heimvorteil?) finden sich in der Spitze Wolfgang Schwerk (Finisher Race of Fire, deutscher Rekordhalter im 24h-Lauf), Marathonsammler und mehrfacher MUM-Finisher Jobst v. Palombini und Karl "wo bitte gehts zum R1" Graf...

 14 6141 Steeger Ulrike     1961 LG Bonn/Troisdorf    W40 1 05:29:15.0
 37 6048 Stader Claudia     1970 Langenfeld           W30 1 05:59:36.1

während Ulrike Steeger hier 30min vor der "fast" Lokalmatadorin Claudia Stader einläuft ;-)

 83 6175 Wagner Bernd       1956 LC Duisburg         M45 12 06:37:23.5

Eine neue Internetbekanntschaft und potentieller Etappenlaufteilnehmer - und schon trifft man sich wirklich :-))

101 6074 Knab Ulli          1940 Troisdorfer LG      M60 4 06:49:00.4

Ulli Knab, der mir beim Überholen mitteilen konnte, dass es im Herbst 2002 wieder einen 6h-Lauf in Troisdorf geben wird. Ich bin dabei :-)

115 6174 Bullig Cornelia    1959 LT Kemperdick      W40  5 06:57:54.3
135 6178 Isringhausen-Bl St 1963 Passtschon 98      M35 20 07:13:59.5

Meine Idolin so "knapp" vor mir - na wenn ich das gewusst hätte ;-))

156 6265 Urbach Ingeborg    1953 GSV Porz           W45  4 07:30:10.1
157 6264 Urbach Helmut      1942 GSV Porz           M55  8 07:30:10.6

Helmut Urbach, "Ultramarathon Ur-Gestein" vom GSV Porz, vier Weltrekorde über 100 Kilometer (als erster Mensch unter 8h (1969, Biel) und unter 7h (1971, Unna)), 7maliger Gewinner von Biel, 5. Platz in der Ewigen Bestenliste DUV 100km Bahnlauf und einer von 3 in Werner Sonntags legendärem "Mehr als Marathon, Band 2" portraitierten Ultraläufern:
http://home.t-online.de/home/Helmut.Urbach/gsv-porz.htm


165 6159 Bayer Else         1939 TSG Valbert 1894 e W60  1 07:40:17.1
166 6158 Bayer Martin       1939 TSG Valbert 1894 e M60  5 07:40:17.6
Else Bayer, deutsche Rekordhalterin über 48h Bahn und Frauenwartin der DUV, wie immer dicht gefolgt von ihrem Mann Martin
175 6330 Ickert Peter       1961 TOSHIBA            M40 38 07:59:16.9
Peter Ickert ließ es sich als für den Ultramarathon zuständiger Mitorganisator nicht nehmen, ebenfalls auf die Strecke zu gehen.
180 6292 Jost Karl-Heinz    1937 TUS H/M Krel       M60  6 08:06:08.0

Der Kieler Karl-Heinz Jost, der gerade 250 Kilometer durch die Kalahari-Wüste gerannt ist und auch am Antarktis-Marathon teilgenommen hat.

 


Links zum Lauf:

 


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41035 Zugriffe seit dem 29.10.2001, © Stephan Isringhausen

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