Zufälliges Zitat

"you don't just take part in a Six Day event, you join a family"

Joseph "nutcase" Maartens (SA Six Day Circuit Race)

Nächster Ultramarathon

Alle zeigen - Bericht von Thomas Wenning zum Goldcoast 48h Track (Australien):
Thomas Wenning , 24.08.2005

48 Stundenlauf in Down Under

Als mein Chef mir Anfang August sagt, ich solle doch mal zwei Wochen Urlaub nehmen, da bei uns im Moment nicht soviel zu tun ist war Ich sehr froh darüber. 4 Wochen vor dem Deutsch-landlauf so richtig ausspannen, das wäre doch klasse. Aber es ist nicht meine Art mich faul auf die Liege zu legen und nichts zu tun. Also schnell im Internet im IAU Kalender geschaut nach einem schönen Lauf und dann steht dort Goldcoast 48h Track Race in Australien.
Australien, ein großer Traum von mir, also schnell meinen Bruder im Reisebüro angerufen und die Flüge gebucht. Eine E-Mail zum Veranstalter, da der Anmeldeschluss schon überschritten war, aber kein Problem wie sich rausstellt. Der Veranstalter ist der Präsident der Australischen Ultravereinigung und überaus hilfreich. Er bietet sich an mich vom Flughafen abzuholen und mir ein Hotel zu besorgen.
Zwei Tage später sitze ich im Flugzeug und komme nach 2 Zwischenlandungen in Singapur und Sydney in Goldcoast an. Die Fahrt zum Austragungsort Runaway Bay dauert mit dem Auto cirka 30 Minuten. Ich komme direkt im Sportcenter im Appartement unter, wo auch der Wett-kampf zwei Tage später stattfindet.
Nach ein wenig schlaf werde ich abends vom Veranstalter zum Essen eingeladen und man tauscht sich über das Laufen aus.
Am nächsten Tag solle ich mit Laufsachen um 12.00 Uhr am Sportplatz zu seien sagte mir der Veranstalter, also bin Ich da unwissend was jetzt kommt. Das Australische Fernsehen von Ka-nal 9 kommt mit 2 Wagen und es wird ein Bericht über mich und den bevorstehenden Lauf ge-dreht.
Am Abend ist im Rugbyclub die Pastaparty. Es komme leider nur 8 Teilnehmer, der Rest wird erst am nächsten morgen anreisen. Wir alle haben uns viel zu erzählen, schauen uns den Vor-bericht zum Lauf im Fernsehen an und trinken so einige Fosters.
Der Start zum Lauf ist am Freitag um 9.00 Uhr, er wird aber um 30 Minuten verschoben, da die Zeitmessung anfangs nicht funktioniert. Die Lokale Presse ist jetzt vor Ort und führt einige Inter-views mit uns Läufern.
Der Startschuss erfolgt und wir drehen auf der 400 Meter Tartanbahn unsere Runden. Die Bahn ist im sehr guten Zustand, so wie das das ganze Sportcenter. Das Sportcenter verfügt auch über ein 50 Meter Schwimmbecken, einem riesigen Fitnessraum, einfach alles. Das Sportzent-rum wird auch als Olympiastützpunkt einiger Australischer Athleten benutzt.
Die Verpflegung ist mit Wasser, Iso, Cola, Kaffee, Tee, Bananen, Toast, Obst und allen 6 Stun-den einer warmen Mahlzeit mehr als ausreichend. Bis zum Abend drehen wir unsere Runden bei sonnigem Wetter um die 20 Grad, doch dann setzt für 15 Stunden Regen ein und die Tem-peraturen fallen in der Nacht bis auf 3 Grad. Das Wasser läuft auf der Bahn nicht so gut ab, so dass wir auf der Inneren Bahn teilweise Pfützen stehen haben und wir Läufer uns Blasen lau-fen. Am nächsten Morgen als wir unsere ersten 24 Stunden um haben, beginnt für 6 weitere Läufer der 24 Stundenlauf. Die Bahn ist in der Nacht teilweise nur mit 6 Läufern besetzt gewe-sen, da einige sich schlafen gelegt haben. Über unseren aktuellen Stand wurden, wir jede volle Stunde über die zwei großen Anzeigentafeln informiert.
Nach einer weiteren kühlen und regnerischen Nacht klart der Himmel um 6.00 auf und zu dem Rennende lacht die Sonne. Das Fernsehen ist wieder vor Ort und alle Läufer geben in den letz-ten Stunden noch einmal alles um Ihr Ergebnis zu verbessern. Pünktlich um 9.32 am Sonntag ertönt das Signal. Wir gratulieren uns alle gegenseitig, haben wir doch alle uns in den letzten Stunden ein wenig gequält, so überwiegt jetzt bei allen die Freude.
Bei der anschließenden Siegerehrung, werden die Titel für die Australischen Meisterschaften im 48 Stundenlauf vergeben und Ich bekomme als 2. der Gesamtwertung einen großen Pokal und als erster nicht Ozeanier das AURA 100 Meilen Club T-Shirt.
Nach ein wenig Schlaf ist am Abend ein Essen im Rugbyclub. Wir alle haben einen riesigen Hunger und Durst. Am Abend reisen schon einige nach Hause, so dass wir unsere Adressen austauschen um in Kontakt zu bleiben. Ich habe hier beim Wettkampf nur nette Leute kennen gelernt und stehe mit fast allen über E-Mail in Kontakt.
Am nächsten Morgen habe ich dann meine Unterkunft verlassen und bin 20 Kilometer weiter in den bekannten Touristenort Surfer Paradies gezogen. Na ja, Mallorca ist da nichts dagegen. Riesiger Strand mit 20 Grad warmen Wasser, so richtig um mal etwas auszuspannen. Dienstag dann ein Bummel durch die Einkaufsparadiese und am Abend eine große Überraschung für mich. Der Organisator kam mit 4 Läufern vom Wochenende zum Essen und wir hatten einen schönen Abend, wo meistens über das Laufen oder schöne Wettkämpfe gesprochen wurde.
Die nächsten beiden Tage habe Ich mir dann das Hinterland von Australien ein wenig angeschaut, Ich musste ja wenigstens Kängurus und Koalas gesehen haben.
Nach 10 Tagen ging es dann wieder zurück Richtung Deutschland, mit der Gewissheit das Ich im nächsten Jahr wiederkommen werde und dann aber auch noch länger bleiben werde um noch mehr von Australien zu sehen.




© Thomas Wenning, 24.08.2005

Weitere Info's und Berichte zum Lauf:


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